Wolfgang, Gerald und ich waren vom 7. bis 10 März 2017 in der bisher schneereichsten und lawinengefärdetsten Zeit des heurigen Winters am Westfalenhaus im Sellerain. Frischer Neuschnee am Dienstag und eine leere Hütte haben dazu geführt, dass wir sehr vorsichtig und auf uns selbst gestellt gespurt und navigierend die Berge erkundet haben. Es war eine ganz neue Erfahrung zu dritt immer wieder innezuhalten und Spur, Orientierung und die Lawienensituation abzuklären, auszudiskutieren und abzustimmen.
Am Mittwoch sind wir frohen Mutes bei herrlichem Neuschnee und Sonnenschein hinauf zum Winnebacher Weissenkogel. Sind aber etwa 200 Höhenmeter vor dem Gipfel umgekehrt, weil es immer mehr eingetrübt hat und wir durch das Spuren im tiefen Schnee ausgelaugt waren.
Am Donnerstag haben wir als Schlechtwettervariante den Längentaler Weissenkogel ins Auge gefasst und sind ein paar hunder Höhenmeter aufgestiegen. Die Sicht ist auf Grund des dichten Schneetreibens immer schlechter geworden und wir sind dann im Sinne unserer Sicherheit umgekehrt und sind den sichtbaren Aufstiegsspuren und mit Karte und GPS als Backup zurück zur Hütte gefahren.
Am späten Nachmittag hat sich dann die Lawinensituation durch die feuchten Neuschneemengen zugespitzt. Am Freitag beim Abfahren konnten wir ein paar imposante Nassschneebretter sehen und sind mit aller Vorsicht in der Spurwahl abgefahren.
Insgesamt war es eine ganz neue Erfahrung für mich im Hochgebirge. Statt den mehr oder weniger ausgetretten Pfaden zu folgen, im Team die Spur zu finden, zu Orientieren und die Lawinensituation immer wieder auf´s neue einzuschätzen und abzuwägen. Für mich war es jedenfalls ein enormes Lernfeld. in einem sehr beeindruckenden Ambiente. Die existenzielle Erfahrungen bringen für mich eine Entspannung und Ruhe mit sich, die im Alltag sonst nicht so einfach zu bekommen ist.
Danke an Gerald und Wolfgang
Christian