Eine Schitour zu Beginn des meteorologischen Frühlingsbeginn oder „Feldforschung zum Thema Schneedeckenaufbau über Jungwald in einer obersteirischen Bachgstättn.“
Aber alles der Reihe nach. Der Winter war noch ausreichend vorhanden als ich bei minus 12 Grad im Liesingtal frohen Mutes dem Griesmoar zuzusteuern begann. Von der Kältewelle konservierter Pulver in Nordhänge war das anpeilte Ziel. Schon bald spürte ich ihn doch, den Frühling und er verführte mich eine Kleidungsschicht nach der anderen in den Rucksack zu räumen. T-Shirtig bekleidet war ich am Kamm angelangt als das erste Lüfterl mich wieder zur Jacke greifen ließ. Doch der Orkan kam schneller als ich dachte. Chancenlos auch nur einen Meter weiterzugehen sah ich mich gezwungen, 50 Meter vor dem Gipfel umzudrehen. Nur wie? Auf vereisten Hang abfellen, Helmaufsetzen, Jacke anziehen, während die Sturmböen die Stöcke und die Schier um die Ohren und vor allem in den Triebschnee zu wehen versuchen?
Ja, es hat funktioniert, elegant hat es sicher nicht ausgeschaut. Weil es so schön war bin ich dann zum Abenteuer Nummer zwei gestartet und die Pulverhänge in den Bärnsulgraben abgefahren bis ich mitten in der Bachgstätten be


merkte, dass unter dem ca. 1,5 Meter grundlosen Pulver ein Jungwald Hohlräume fabrizierte, die zwar Hasen und Kleintieren schöne Winterunterkünfte sicherten aber ein Hochsteigen mit Schiern quasi unmöglich machten.
Ich weiß nicht wie, aber ich habe mich rausgewühlt wie eine Maus im Treibsand, mehr unterirdisch als sonst wo. Ich landete noch am Bärnkogel. Dort oben war das Schicksal noch gnädig und schenkte die schönste Gamsbeobachtung ever und vom Griesmoar noch eine wunderschöne Pulverabfahrt.