Robert war vor vierzehn Jahren das letzte Mal auf der Veitsch, ich noch nie. Aufgrund des Lawinenberichtes (Stufe 3 über 2000 Meter und Treibschnee in allen Nordexpositionen) war die Entscheidung für den Klassiker nicht schwer. Der Südföhn sollte die Wolken verblasen, die vom nächtlichen Schneefall noch in der Obersteiermark herumhingen. Soweit so gut. Wir standen um kurz nach acht schon auf den Skiern beim Gasthof Scheikl und sind los. Ab ca 1500 Meter ging es hinein in den dichten Nebel und die Sicht war weg. Wir wollten eigendlich im Graf Meran Haus im Winterraum ein wenig abwarten bis es aufreisst, aber die Hütte ist an uns vorübergezogen ohne sich sehen zu lassen. So sind wir hinauf zum Gipfel. Oben am Nordwestgrad hat uns dann der steife, eiskalte und feuchte Südföhn richtiges Expeditionsfeeling eingeblasen. Mit Logik (na halt bergauf), dem GPS-Track, den halb zugewehten Spuren und ein paar abfahrenden Skitourengehern haben wir den Weg hinauf zum Gipfelkreuz dann doch gefunden. Robert hatte schon seinen Helm zum Wärmen auf und so war es nicht weiter tragisch, als er mit dem Kopf gegen das mächtig angeraumte Gipfelkreuz gerannt ist. Da wussten wir, jetzt sind wir oben. Beim Auffellen hatten wir kurz das Gefühl, dass es blau wird. Die Hoffung auf Besserung war noch immer stark ;-). Aber nachdem uns kalt geworden war, entschlossen wir uns doch bis zum Meran-Haus abzufahren. Der Schnee war gar nicht so übel, aber wegen der fehlenden Sicht sind wir langsam hinunter. Im Winterraum des Graf Meran Hauses hatten drei junge Freerider übernachtet und wir haben dort eine ausgibige Rast eingelegt „bis es endlich aufreisst“. Langsam hat sich der Winterraum mit aufsteigenden und abfahrenden Skitourengeher*innen gefüllt. Unsere Jause war zu Ende, uns war wieder warm, einzig die Sonne und das Blau des Himmels war nicht zu sehen, obwohl die anderen erzählten, dass es besser geworden war (für ein paar Minuten). Sogar ein Gipfelfoto mit blauem Himmel durften wir bestaunen. Wieder draussen und fertig für die Abfahrt war davon aber nichts zu bemerken. Gemeinsam mit einem Budapester Skitourengeher sind wir hinunter ins Tal. Die Fahrt ist immer besser geworden. Einerseits wurde die Sicht und der Schnee besser und vor allem haben wir uns an die gefühlvolle Fahrweise gewöhnt.
Die Veitsch ist jedenfalls ein Erlebnis. Danke Robert.







1 Kommentar