Ich bin heute wieder alleine unterwegs und hab mich für die Veitsch entschieden weil auch dort sicher einige Tourengeher unterwegs sind. Bei den derzeitigen Frühjahrsverhältnissen ist ein früher Start unumgänglich und so starte ich um 6:00 in Graz. Vom Gasthaus Scheikl entscheide ich mich in einer Schleife von Süden her über die Schalleralm zu gehen. Kurz vor der Alm bietet sich mir ein Blick den ich nicht erwartet habe. Ich stehe am Fuß eines riesigen Lawinenkegels die sich aus der Flanke westlich der Schallerrinne als Gleitschnee gelöst hat. Später erfahre ich, dass diese schon vor 2-3 Wochen abgegangen ist – bei den Ereignissen im Lawis war sie nicht gelistet… Das Umgehen der wirklich beeindruckenden Schneemassen ist etwas mühsam, der restliche Aufstieg durch die breite Rinne geht zügiger als erwartet, Harscheisen benötige ich keine. Auch in der Rinne befinden sich drei Anrisse – wovon eine nicht vernünftig umgangen werden kann – die sich scheinbar schon nach den großen Schneefällen Anfang des Jahres gebildet haben. Bei weiterer Erwärmung die zwangsläufig kommen wird würde und werde ich Abstand von diesem Skitourenberg nehmen. Auch wenn er wirklich lohnend ist.
Als zweiter stehe ich am Gipfel, es weht ein Föhn“lüfterl“;-) und die Sicht ist sehr diesig. Den Abfahrtszeitpunkt erwische ich perfekt. Alles fein aufgefirnt, die Rinne ist allerdings schon sehr zerfahren und zusammengeschoben. Als ich um 11:00 beim Parkplatz bin, treffen immer noch Tourengeher ein um aufzusteigen. Mich wundert es manchmal, dass so wenig passiert…
ben