Null Sonnenstunden und kein Niederschlag. Ok, das wird bei diesen Wetterprognosen einen Aufstiegstour, bei der wir auch runterfahren müssen … aber es kommt ganz anders. Vom Start in den Teichen weg scheint die Sonne. Zuvor haben wir noch überlegt ob Rauschkogel oder der Ebenstein noch eine bessere Alternative wäre. Aber Selim und ich entscheiden uns für die Teichen-Tour auf den Hinkareck mit der Möglichkeit über die Herberge oder direkt, Variante auf den Zeiritzkampl, vielleicht firnt es ja doch auf.
Der Aufstieg direkt zum Hinkareck ist dann der Harsch-Test für Selims Board und mit Harscheisen (mönströs und gefährlich) geht es gut. In der Sonne wird es, je höher wir kommen immer weicher und besser zu gehen. Im Schatten und im Steilen sind die Eisen super. Ich gehe ohne, aber beherzt. Dazwischen starte ich schon mal die Flugüberwachung und nach zweieinhalb Stunden stehen wir am Hinkareck. Rundherum ziehen Wolken. Wir sind am rechten Fleck, uns umgibt ein ausreichend grosser Sonnenfleck. Nach einer Pause gehen wir über den abgeblasenen Rücken hinüber zum Zeiritstörl und steigen die fehlenden 250 Hm zum Gipfel auf. Der Teil der Tour geht über die geschlossene Harschdecke die mit kleinen Triebschneeinseln gesprenkelt ist. Und weil es heute so schön und fast Windstill ist balancieren wir auch noch zum Gipfel, was heute auch super geht. Die Spur ist ausgesetzt aber griffig und die Tiefblicke ins Radmertal und nach Süden sind beeindruckend. Die Fernsicht ist recht getrübt hohe Schleierwolken und teilweise tiefe Wolken die langsam näher kommen.
Nach einer Pause starten wir noch in den letzten Sonnenstrahlen vor der Wolkenfront hinunter in den Südwest-Hang, Davor müssen wir noch eine weitere Grassfläche überwinden und der Blick in den Hang ist dann wieder mal … Schluck … Steil … arg … ok rein, wenn der erste Schwung gemacht ist geht es weiter!
Zum Teil ist schon sehr wenig Schnee und ein paar kleine Schneemäuler tun sich auf. Der Firn dazwischen bietete viel Platz und passt perfekt. Unsere Beine sind bis unten viel gatschiger als der Schnee (der ist gar nicht gatsichig) und so brauchen wir einige Zwischenstops.
Eine herrliche Vater-Sohn-Tour, abwechslungsreich und absolut lohnend. Landschaftlich ein Traum und eine richtig lässige Abfahrt.
Danke Selim für das motivieren. Ohne dich wäre ich heute nicht in die Berge gefahren.