Mit Ben und dem Weizer Alpenverein geht es am Wochenende zum Hochtourenkurs auf den Dachstein. In der Vorbesprechung am Donnerstag davor wird noch das Matrial gecheckt und so geht es gut ausgerüstet mit der Seilbahn auf den Gletscher. Dort teilen wir uns in die Kleingruppen. Gregor führt und leitet Ben, Peter und mich und als erstet geht es ans Anseilen, Bremsknoten binden und Restseil aufnehmen und so gerüstet auf Spaltensuche hinüber zum Eisstein. Dort springen wir nach weiteren Instruktionen über die Wächte und werden von den anderen geborgen. T-Anker graben, Sichern umbinden. Zu dritt ist die Rettungskette entspannt, weil der Zug am Seil moderat ist und als ich als letzter über die Kante gehe habe ich die Gardaklemme schon dreimal geübt und die Münchhausentechnik funktioniert super. Zum Abschluss am Gletscher probieren wir noch den Manschaftszug und zu viert in einer Seilschaft ist sicher und die Bergung aus der Spalte geht nahezu ohne Anstreungen. Vor dem Abendessen schnallen wir noch die Steigeisen an und üben im Firn und dann am Fels.
Die Nacht auf der Seetalerhütte ist durchwachsen. Diesmal macht mir die Höhe und die Sonne zu schaffen. Die ÖAV-Funktionäre brauchen länger ins Bett. Dann geht der Wecker vom Vortag bei einem Zimmerkollegen (vier Uhr) und so ist die Nacht kürzer als gewollt. In der Früh kommt der Kreislauf dann erst im gehen in Gang und wir steigen die Westschulter über den Klettersteig auf. Das Wetter ist wie am Vortag herrlich, das Gewitter in der Nacht war dafür umso heftiger. Am Quergang hinüber zum Normalweg gehen Gregor, Ben und ich die Gratvariante zum Gipfel. Einige alpine Seillängen, abenteuerlich, wenig Sicherungen und ein ordenlicher „Dreier“ lassen uns vom Trubel auf den Dachstein fast nichts merken. Erst oben nach ein paar Schneefeldern die Gregor mit feinen Stufen bestapft stossen wir wieder auf den alpinistischen Wahnsinn. So richtig ruhig ist es nicht und so steigen wir über den Kletterstieg hinunter zur Randkluft. Die Wartezeiten in den Gegenverkehrspassagen sind ausgibig. Dann geht es wieder ans Seil und hinunter zu den Rutsch- und Bremsübungen. Da wird es wieder richtig lustig. Ich habe einen Riesenspass und werfe mich in allen Positionen in den steilen Firn. Das wiederholte Hochgehen ist wohl der anstrengendste Teil der beiden Tage am Gletscher.
Jetzt muss ich das gelernte ein paar Mal wiederholen dann sitzt es und dann sollte ich mich selbst und andere in Zukunft aus einer Gletscherspalte holen können, wenn alles gut läuft. ;-)