2020_11_01_Kaiserschild Klettersteig

Nachdem wir den letzten Tag vor dem Schulstart nach den Herbstferien (zumindest einen guten Teil davon) gemeinsam verbringen wollen, stehe ich früh auf und gehe um kurz vor acht in der Eisenerzer Ramsau los. Es ist frisch und so gehe ich es ein wenig zu schnell an, so dass ich ziemlich ausser Atem bei den Felsen ankomme. Der steile Anstieg ist damit aber nicht zu Ende, bis zum Einstieg zum Klettersteig geht es nocheinmal 350 Meter höher und das ganz schön luftig und mit viel losen Steinen am Weg. Nach dem Gamsplatzl beginnt der Klettersteig und das gleich ordendlich. Im Einstieg finden sich nicht, wie später viele Stahlstifte sondern es ist ordendliches Steigen notwenig. Alternativ wäre es natürlich immer möglich sich mit Handarbeit hochzuarbeiten, aber dafür fehlt mir einfach das Schmalz, (und weiter oben geht es dann sowieso nicht ohne). Langsam gewöhne ich mich an die fast durchgehende Steilheit und die Ausgesetzheit, die mit jedem Meter mehr wird. Im zweiten Drittel geht es dann richtig zu Sache, erste ein gefühlt überhängender Quergang und dann steil und weiterhin gefühlt überhängend aufwärts. Meine Arme sind ordendlich gefordert und immer wieder muss ich mich daran erinnern beim Klinken die Hände lang zu machen, Kraft zu sparen und nicht in einer kraftraubenden Position die Karabiner umzuhängen. Mit der zunehmende Ausgesetztheit und Höhe erinnert mich das an die Herausforderungen in Sizilien im Vorstieg. Mit Kopfeinschalten, vorausschauendem Klettern mit den Pausen in guten Rastpostitionen geht es dann sehr gut weiter. „Natürlich“ nehme ich die Hängebrücke mit, was eine weiter luftige Erfahrung ist. Die letzten Meter werden dann zum Genussklettersteigen. Oben beim Steinmann setze ich mich ein paar Minuten in die letzten Sonnenstrahlen und geniesse. Am Gipfel ist das Geniessen nicht mehr so einfach, weil der Wind pfeift und es empfindlich kalt ist, weil die Sonne mittlerweile hinter den hohen Wolken liegt. Der Blick auf Eisenerz und die Skitourenberge rundum ist herrlich. Den Plan noch über Hochkogel abzusteigen verwerfe ich weil mir einfach zu viel Schnee liegt. Hier sind zumindest Steigspuren vorhanden und so wähle ich den „Normalweg“ für den Abstieg, Den Helm lass ich bis zum Schotterfeld nach den Felsen auf. Gleich drei Tafeln erinnern an Männer die in den Bergen geblieben sind.

Nach fünf Stunden stehe ich wieder am Parkplatz und bin für den Nachmittag wieder zuhause ;-)

Alles in allem braucht es doch einiges an Muskelkraft, Trittsicherheit und die Freiheit von Höhenangst ist sowohl beim Zu- und Abstieg, als auch am Klettersteig erforderliich, sonst ist die Freude und der Spass an der Unternehmung stark gebremst.

Abfahrt noch vor dem Morgenblauen
über dem Schöckel der Mond
und dann die Sonne in der Eisenerzer Ramsau
… da dachte ich noch in einer Stunde bin ich beim Einstieg
Der steile ausgesetzte Steig am Wandfuss des Kaiserschilds
… da geht es gleich ordendlich los …
der Klettersteig ist noch schneefrei und trocken
die ersten Eintrübungen
mehr Luft unter den Füssen
dazwischen super Rastplatzerl
auf Nagelbrettern in die Höhe
Die Seilbrücke im Rückglick. (ein Bandschlingerl zum Verlängern des Klettersteigsets ist kein Fehler!)
Am Vorgipfel Rast und Blick in zum Erzberg
Bergfrei am Gipfel
Gipfelfoto heute allein.
Blick zum Hochwart (rechts) und den Hochkogel (links)
Die Gams in den Schotterhalden waren schon beim Aufstieg da und sind nicht weit gekommen. Sie fressen Steine?
Die Schneelast der Winter zeigt seine Auswirkungen
Vier Skitourenberge von links nach rechts: Schwarzstein, Stadelstein, Speikkogel (leicht im Hintergrund) und Wildfeld
vor 4 Jahren

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