2021_02_06_Ebenstein und Polsterkar

Gibt es den perfekten Tag für eine Schitour?
Wahrscheinlich nicht. Aber da gibt es Unternehmungen, an denen man mit einem fetten Lachen die Schi abschnallt und das Gefühl hat, eine richtig geniale Zeit am Berg verbracht zu haben.

Alles begann mit dem nahezu schon obligatorisch frühen Aufbruch in diesem Winter.
Wolfi, Sandro und ich waren voller freudiger Erwartung, schon die Montage der Schneeketten am Grünen See verlief wie geschmiert. Und als wir gegen 8h am Parkplatz Jassing ankamen, war der Ausgangspunkt schon gut mit PKWs gefüllt.
Los gings über die zuerst spiegelglatte Russenstraße bei angenehmen Temperaturen knapp unter Null. Der Schnee wurde griffiger. Die Leute wurden auch mehr. Nach einer guten Stunde erreichten wir die Sonnschienalm, der Ebenstein lachte auf uns herunter. Einige Zirrenwolken verdeckten noch die volle Strahlkraft der Sonne und runterherum am Horizont waren die Wolken noch dunkler und wirkten schwer und etwas bedrohlich.
Die Sonne gewann aber zusehends an Kraft und so verlor die Aufstiegspur etwas von ihrer Glätte. Die Harscheisen durften auch im steilen Schlusshang zum Schidepot im Rucksack bleiben. Der Anstieg zum Gipfel gestaltet sich heute problemlos.
Kurzzeitig waren wir drei allein am Gipfel. Windstill. Zauberhafte Landschaft. Unglaubliche Aussicht. Neben uns glänzte der dicke Anreim von der Schaufelwand wie Zuckerguss. Und die Sonne zeigte plötzlich ihre ganze Kraft.
Nur lächeln.

Wir wussten allerdings auch, dass sich nun die besten Bedingungen für die direkte Abfahrt in den Murmelboden entwickeln, aber diese auch nicht ewig perfekt bleiben.
Runter vom Gipfel, Schi angeschnallt und los ging es. Schön steil, aber schon gut aufgefirnt war schon der Beginn der Abfahrt richtig, richtig gut. „Ui, ui, ui, das wird genial heute.“ Beim Sammelplatz vorm sogenannten Gasserl schaut man dann mit etwas Erfurcht aber viel Vorfreude auf die steile Engstelle, die in einen weiteren wunderbaren Schihang führt.
Schwung auf Schwung spielten wir mit Schwer- und Fliehkräften zogen unsere Linien ins Tal.

Unten angekommen, wollten Wolfi und ich noch mehr. Noch einmal rauf, diesmal in das Polsterkar.
Sandro verabschiedete sich in Richtung Sonnschienhütte und genoss Sonne, Jause und ein Bier, währenddessen wir in der starken Sonne etwas Schweiß verloren.
Jeder der uns begegnete lachte oder/und grinste über beide Ohren.
Der Weg war dann doch noch lang und dann noch gut steil, aber irgendwie ging alles wie von allein. Die Anstrengung war gut. Am Grat zog ein angenehmes Lüfterl. Und es gab noch ein paar nette Gespräche mit bestens gelaunten Menschen an einem genialen Ort.
Was nun folgte entzieht sich meiner Fabulierungskunst.
Aufgelöst in den Elementen dem Tal entgegen.
Noch einmal fellten wir an und freuten uns auf die Pause vor der Hütte. Sonne im Gesicht, ein Bierchen, ja, so lässt es sich leben.
Gestärkt sausten wir noch die gut fahrbare Russenstraße runter.
Knapp 2000 Höhenmeter sind es geworden.
Conclusio: Es gibt nichts perfektes aber Tage, die man wahrscheinlich nie vergessen wird.

vor 4 Jahren

1 Kommentar

  1. Wow! Ich hätte mir nicht gedacht, dass es heute noch mal so gut geht wie von den letzten Tagen berichtet wurde.
    Die Freude und der Hype ist gut lesbar ?
    Bin etwas neidisch, aber bei 2000hm hätte ich wohl nicht mithalten können…
    Super??

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