2021_04_10_Ringkamp

Ben und ich verbringen die Nacht im Weiselboden, Gerald und Wolfi kommen um sieben zum Kaffee und dann geht es Skitragend los zur Edelbodenalm. Ein gute Stunde bleiben die Skier am Rucksack und erst dann wandern wir mit ihnen an den Füßen die weiteren 400 Höhenmeter zu Edelbodenalm. Der Schnee ist ähnlich wie gestern. Verkrustet wo die Sonnen ihren kräftigen Strahlen hinschicken konnte, noch konservierter Pulver im Schatten. Wir sind gespannt wie die Verhältnisse am Nordhang vom Ringkamp sein werden. Auf der Edelbodenalm rasten wir kurz und setzten uns vor die Almhütte, wachsen unser Felle, die bei den Wechseln von warmen zum kalten Pulver schon ordendlich angstollt haben. Die HImmelsmauer umgehen wir links, dort liegt herrlicher Pulver und die locker bewaldeten Hänge locken. Nach Mittag wird es hier aber durch die Sonne auch anders aussehn. Dann stehen wir vor dem langen beeindruckenden Rinnen die zum Gipfel des Ringkamps führen. Die Aufsstiegsspur führt in der westlichen nach oben. Der Pulver hier ist eingeblasen, teilweise abgeblasen und sonst deutlich gepresst. Die Schneebeschaffenheit wird ohne oder mit Beschaffenheit über- und unterschätzt, auf jeden Fall sind wir nicht sicher ob die Abfahrt so lässig und lohnend sein wird. Trotzdem steigen wir auf, na was wäre die Alternative. Als wir Gerald, der einige Meter voraus unterwegs ist, sehen, wie er mühsam seine Ski in die Hand nimmt und die Skischuhe in den harten Harsch rammt legen wir die Harscheisen an. Gerald baut dann noch auf Steigeisen um, weil die näher sind als die Harscheisen. Wir vermuten später, dass er gar keine Harscheisen mit hat ;-) was natürlich nicht stimmt! Mit den Eisen an den Skier geht es gut nach oben. Nach der harsschigen, abgeblasenen Rücken zwischen den beiden Rinnen wird es wieder pulvriger und der Rücken flacher und die letzten Meter zum Gipfel sind problemlos. Oben erwartet uns ein imposanter Blick ins Hochschwabgebiet und vor allem in den oberer Ring. Wir jausnen und geniessen, es ist kaum Wind und die Sonne lacht, die angekündigten Eintrübungen und Wolken halten sich in Grenzen.

Zur Abfahrt wählen wir die rechte (östliche) Rinne und nach einige Metern gut zu fahrenden Harschdeckel kommen wir in den leicht windgepressten Triebschnee der super fahrbar ist und Spass macht. Der Pulver staubt und wir schwingen den fast 35 Grad steilen Hang hinunter, queren dann in die linke Rinne und fahren den immer tiefer werdenden Pulver im steilen Waldstück zu Edelbodenalm ab. Dort gibt es für Gerald und Wolfi ein kaltes Bier aus ihren Rucksäcken. Ben und ich trinken weiter Tee ;-). Den Rest der Abfahrt bleiben wir am Forstweg und meiden die Jungwaldzonen. Am Ende tragen wir die Skier wieder ins Tal, wo vor dem Brunnen im Weicheslboden eine Ansammlung von gut 20 Sktiourengeher*innen und andere junge Weicheslbodner*innen kalte Getränke aus dem Feuerwehrhaus zu sich nehmen.

Die Aufregung der Nacht (wie so oft vor besonderen Touren) ist vergessen und der Ringkamp endlich bestiegen. Ende April werden wir hier noch mehr zu Fuß gehen und endlich Firn auf der Nordflanke in den dann zierlichen Schneebändern finden.

Danke Ben, Gerald und Wolfi für die ausgibige Frühjahrstour – heuer ist es endlich soweit, dass wir die auch machen!

 

eine Stunde skitragen
Sonne und Pulverschnee – zwei die sich im April nahezu sofort ausschliessen
die Edelbodenalm
alt und neu
Gerald versteckt im Wald
Die imposante Flanke des Ringkamp
nach den ersten Metern in der Rinne
Gerald fast ganz oben
Wolfgang auf der eindrucksvolle Wächte unter dem Gipfel
Drei Skibergsteiger vor dem Hochschwab
Der Blick nach Süden – die neue und alte Voitstaler-Hütte und mehr
Der obere Ring – a lockerer 4er im Ausstieg – wenn kein Eis ist eh locker
Ringkampgipfelfoto
after the flow
Schneeschneckenendstation
Wolfi im tiefen Pulver und voller Schräglage
vor 4 Jahren

4 Kommentare

  1. Der Blick in die Arena der Einsamkeit ist magisch.
    Danke an euch für einen genialen Schitourenwinter. Alles was noch kommen mag ist willkommen, egal ob aus Neuseeland, Norwegen oder Griechenland.

  2. Boah, jetzt bin ich endlich dazu genommen die letzten drei Berichte zu lesen.
    Sehr fein! Super Erinnerungen an geniale Tage mit feinen Menschen?
    Danke Christian fürs Schreiben, hab mich wieder köstlich amüsiert?

  3. Der Ausstieg aus dem Ring, der Wasserfallweg soll übrigens „nur“ ein 2er sein und somit wahrscheinlich auch für uns machbar?
    Wird sogar befahren?

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