2021_29_12_Polsterkar

Die Nacht war kurz weil sie spät begann und früh endet. Wolfgang und ich starten in Weiz um sechs. Um Acht stehen wir in der Jassing mit den Skiern am Rücken auf dem Wanderweg und gehen die Russenstrasse hinauf zur Sonnschienalm. Ab dem Sonnschienbach ist die Forststrasse zum Skitouren, wie folgen den Wanderweg hinauf, steil und mit den Skiern am Rucksack. erst kurz vor dem Lawinengang steigen wir auf die Ski. Dann treffen wir den neuen Hüttenwirt in der alten Pistenraupe, er ist sehr gesprächigen, der Pistenraupe wie ersagt, reparaturbedürftig.

Auf der Alm rasten wir in der Sonne. Die Abfahrt mit Fellen hinunter in den stillen Murmelboden ist abenteuerlich, weil mit offenen Skischuhen, der Bindung im Austiegsmodus und das alles am Anfang der Saision Skiefahren als wäre es das erste Mal. Beim Anstieg hinauf, fängt in der Sonne das Auffirnen an und wir sind guter Dinge und freuen uns auf beste Bedingungen.

Je weiter wir das Kar hinaufsteigen, desto mehr schwinden unsere besten Erwartungen, denn der Wind frischt immer mehr auf und der „Deckel“ bleibt in der flachen Sonneneinstrahlung und mit der Windkühlung hart mit immer zarter werdenen Triebschneeauflage. Ich ziehe mir 50 Meter unter dem Grad die Jacke und Handschuhe über. Das kurze Leiberl wärmt nicht so recht und bin oben sehr froh darüber. Da pfeift der kalte Wind den Schnee über die Kante. Der Plan von hinten auf den Ebenstein zu gehen vergessen wir im schneidigen Wind und machen uns ohne Hin und Her zur Abfahrt bereit. Auch der Gipfel des hinteren Polsters ist heute kein Ziel mehr für uns. Es ist immer wieder faszinierend, wie schnell es geht, von der Genußtour zur ernsthaften Bedrohung durch Wind, Wetter und Kälte. Ich stehe keine zwei Meter unterhalb des Grads im Lee aber die Eis und Schnee beissen in die freie Haut im Gesicht und auf den Händen.

Wir fahren sehr weit rechts im Windschatten des Ebensteins das Kar hinunter. Es ist abwechslungsreich aber gut zu fahren. Dann halten wir uns weiter rechts in die Ausfahrt des Gasserls vom Ebenstein und in die Einfahrt des Schlauchs zum Murmelboden. Dort finden wir den ersten und perfekten Firn der Saison in der steilen Rinne und jodeln bis hinunter in den Talboden.

Den Anstieg zurück auf die Sonnschienhütte spüre ich schon deutlich in den Beinen. Dort setzten wir uns zu den neuen Wirtsleuten in die Hütte und erfahren einiges über die neuen Pächter und den Hausbrauch. Das akutelle Programm, ja das gibt es jetzt, ist auf https://sonnschienhuette.info/

Die Abfahrt über die Russenstrasse bis zur Kehre beim Sonnschienbach ist hart aber gut zu fahren, nur das am Ende der Kräfte noch einiges an Schnee vor unseren Skieren liegt und wir so einige Pauserln einlegen müssen. Danke Wolfgang für das Warten und ausbrennen lassen.

Danke Wolfgang, für die feine Tour, die Gespräche und das gemeinsame draussen sein und die lässigen Fotos

vor 3 Jahren

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