Als ich in der Früh aus dem Fenster schaue, muss ich feststellen, dass der blaue Himmel nicht zum Wetterbericht passt. Also fahren Karin und ich nach Sportgastein und gehen nicht wie geplant die Schlechtwettertour auf den Graukogel.
Etwas schlecht vorbereitet starten wir zuerst zum Silberpfennig. Aber der Südhang gleich am Anfang der Tour ist zu steil und nicht sicher. Also wenden wir uns gegen Südosten und skiwandern ins Weissenbachtal mit dem Ziel Malnitzriegel. Aber auch hier müssen wir feststellen, dass sowohl die Nordexposition als auch die südseitigen Hänge und die dazwischen heute kritisch sind. Also gehen wir den flachen Talboden des Weissenbachtals hinauf. Wir sehen einige Formen von Schnee und zwei Schneebretter. Eines ausgelöst durch Variantenfahrer*innen im steilen Gelände vom Kreuzkogel, das klein und überschaubar bleibt. Die zweite ist auch ein Schneebrett, dass nach einer Spontanauslösung auf der Nordseite des Westfrölkerkogel durch die gut 55 Grad steilen Wand fährt. Treibschnee, Pulver, windgepresster Schnee und Harsch mit Pulverauflage wechseln sich ab und wir spuren durch das breite und flache Tal hinauf. Landschaftlich beeindruckend sind die Berge rundherum. Sie sind ideale Frühjahrsberge, aber im Moment ist einfach alles zu steil und lawinengefährdet. Vor der ersten Steilstufe packen wir die Felle in den Rucksack und schnallen unsere Skischuhe fest.
Die Abfahrt ist durchwachsen. Viel Geschiebe, viel Rückenlage, weil sonst die Ski (sogar der breite Tiefschneeski) vom Windpressdeckel gefressen werden und einfach zu wenig Gefälle für schöne Schwünge. Dann wird die Sonnen von Wolken abgedunkelt und mit der Bodensicht ist es auch vorbei. Die letzten Meter (oder sind es Kilometer) geht es über die Langlaufloipe hinaus zum Parkplatz.