2020_02_17_Graukogel

Der vierte Skitourentag in Bad Gastein ist gekennzeichnet durch warme Themperaturen. Trotzdem schlafe ich aus und stehe deshalb erst nach einem gemeinsamen Frühstück spät auf den Skieren. Der Schnee im Ort ist am Schmelzen und feucht, aber mit der Höhe wird er deutlich besser. Heute, beim dritten Aufstieg zum Graukogel, halte ich mich orografisch ganz rechts und gehe meist neben den steilen Pisten am Waldrand aufwärts. Nach etwa 600 Höhenmetern treffe ich zwei junge Burschen, die mit einer Dynafit-Bindung kämpfen, weil nach einem Sturz im Aufstieg der Ski abgefahren ist und sich bei der Kollision mit einem Baum der Vorderbacken verklemmt hat. Beim einpacken heute in der Früh habe ich „zufällig“ daran gedacht das Multitool einzupacken und so ist der verklemmte Backen gleich repariert. Oben wird es flacher und von der fast unverspurte Hang zwischen Hüttenkogel und Graukogel leuchtet im Sonnenlicht und sieht sehr verlockend aus. Weniger verlockend sind die üppigen Windfahnen am Grat, die auf eine ungemütliche kalte Gratwanderung hinweisen. Aber so weit komme ich nicht. Die letzten Meter zum Grat stellen sich der Hang immer mehr auf und für Aufstieg und Abfahrt über 30 Grad sind die Bedingungen für mich nicht sicher genug. So bleibe ich im ersten Drittel zwischen Hüttenkogel und Graukogel. Dort mache ich mich im steifen Wind rasch abfahrtbereit. Im Triebpulver geht es hinunter zurück zur Piste. Und weil es so schön war, nach einer gemütlichen Pause in der Sonne und im Lee nocheinmal hinauf und wieder hinunter. Bei der weiteren Abfahrt ins Tal suche ich immer wieder unverspurte Streifen neben der Piste oder in den kleinen unpräparierten Hängen. Ab der Mittelstation bleibe ich auf der Piste. Der Schnee hat durch die Sonne und Wärme schon ordenlich Bremskraft. Auf den letzten Metern hinunter nach Bad Gastein bremst es dann nur noch. Das späte Aufstehen macht sich bemerkbar.

Gegen drei bin ich wieder im Haus Gerke, verschwitzt, durstig und hungrig.

Fazit nach vier Tourentagen in Bad Gastein. Eigendlich ist es hier das perfekte Freeridegebiet, aber auch zum Skitouren gibt es einiges, was mit dem Skibus gut erreichbar ist. Neben den meisten Pisten gibt es Aufstiegsspuren für die Skitourengeher*innen und der Graukogellift fährt überhaupt nur am Wochenende. Rundherum gibt es eine Menge lässiger Skitouren, alle recht hoch hinaus und steil, also nur für sichere Verhältnisse, idealerweise wahrscheinlich im Frühjahr. Dann warten die ganzen 3000er wie der Ankogel, Hohe Geißl und Keeskogel und Tischlerkarspitze. Immer aber aus herrlichen Täler mit wunderbaren Aussichten. Und im Haus Gerke würde sich Arbeit (Drucker, WLAN und Räume) mit dem Skitourenvergnügen gut kombinieren lassen.

vor 3 Jahren

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