Am Freitag geht es von der Planneralm, wieder gut geplant und vorbereitet, auf die Goldseebachscharte. Von Anfang an suchen wir wieder eigenen Wege. Von der Scharte geht es auf der Südwestseite am Grat zum Karlspitz. Wir nehmen die alternative Abfahrt auf die Südseite und überschreiten den Karlsspitz skitragend. Die Abfahrt hinunter führe ich und lasse meine Gruppe vorausfahren um von oben eingreifen zu können, falls es zum Sturz oder zu einem Unfall kommt. Bei der Risikoeinschätzung hole ich mir nochmal Feedback von Gerald und dann geht es den sehr lässigen Hang hinunter zum Goldbachsee. Nachdem sich mein ausgewählter Sammelpunkt als unsicher erweist, fahren die Gruppenteilnehmer ein Stück weiter als geplant. Es ist halt keine normale Skitourengruppe ;-). Das Wetter entwickelt sich deutlich besser als erwartete, die Kaltfront, die wir gegen 13:00 Uhr erwarten bliebt im Norden hängen. Das ermöglicht uns die nächste Variante hinunter ins Hochlärchkar. Über den Grat vom Schreinl kommen einige der Teilnehmerinnen recht an ihre Grenzen. Es ist steil und weit hinunter zum Michelirlingsee. Bei der Einfahrt ins Kar werden wir nochmal stutzig. Einerseits sehen wir im Kar eine Gleitschneelawine von heute. Aber da ist auch ein südseitiges Schneebrett. Also nehmen wir erneut eine Riskioanalyse vor und kommen zum Schluss, dass die geringe Schneehöhe und die geringen Folgen eine Einfahrt vertretbar machen. Ein Teil fährt etwas weiter westlich flacher ab, Gerald und ich nehmen die direkte Einfahrt. Es ist herrlich. Ich bin inzwischen inspiriert von Julians Fahrstil und fahre eine direkte schnelle Linie und bei jedem Schwung hebt es mich zum nächsten. Im landschaftlich beeindruckenden Kar fellen wir auf und es geht knapp unter 35 Grad zurück in Richtung Goldbachsee. Die Abfahrt zum See wird etwas anders als geplant, weil Gerald auf der Suche nach gutem Schnee eine Route durch die Felsen vorschlägt, um die verharschte und ausgeblasenen Rinne zu vermeiden, die wir geplant hatten. So finden wir zwar ein wenig Pulver im Nordosthang, aber rutschen doch viele Meter durch den steilen verblockten Hang. Bei der Durchquerung des Talbodens hören wir einige Setzungsgeräusche, von denen anderen Gruppen in den letzten Tagen des Öfteren berichete haben. Den letzten Gipfelanstieg und die dazugehörige Abfahrt durch die Rinne lassen wir aus und so geht es fast direkt zurück zum Quartier.
Viermal auffellen hat sich heute definitiv ausgezahlt. Es war eine sehr lässige Tour mit fast nur gutem Schnee und allem was zu einer Skitour dazugehört!



























