2023_03_18_Ebenstein

Mein zweiter Auftritt als Skitourenführer und der erste nach abgeschlossener Prüfung zum Instruktor geht auf den Ebenstein. Der wenige Schnee im Tal macht die Tourensuche nicht ganz einfach. Modetouren wie jene im Triebental oder auf den Böstenstein wären vom Parkplatz aus möglich, aber gerade am Samstag höchstwahrscheinlich völlig überlaufen. Das ursprüngliche Tourenziel im Hochschwab, die Häuslalm und der Buchbergkogel fallen wegen fehlendem Schnee, der nicht lohnenden Abfahrt und dem höchstwahrscheinlich schlechtem Schneeverhältnissen im Gipfelbereich aus. So fällt die Wahl nach einigem Hin und Her auf den Ebenstein über die Sonnschienhütte. Zwar stehen 40 Minuten Skitragen an, aber das sollte auch die Massen abhalten. Oben hoffe ich auf Firn, die 20 Zentimeter Neuschnee sollten nach den eineinhalb warmen Tagen über Nacht gefroren sein und wieder aufgehen. Die Gruppe vom Schiverein ist zwar etwas heterogen, was die Kondition angeht, aber das sollte mit der Hütte als Rückzugspunkt alle Bedürfnisse abdecken. Gerald ist auch dabei und Ben stößt auch zu uns. So sind wir dann 9 Skitourengeher*innen.

Um acht Uhr starten wir am Parkplatz in der Jassing. Die 40 Minuten Skitragen vergehen mit dem Tratschen wie im Flug und dann geht es über die Russenstrasse hinauf bis nach dem Lawinengang. Dort verlassen wir die Forststraße und folgen der Skitourenroute hinauf zur Sonnschien-Alm. Es ist herrlich im besten Wetter aufzusteigen und oben, als der Blick sich weitet, ist die Schönheit der Hochplateaus und der Ausblick in allen Augen zu erkennen. Wir gehen direkt weiter Richtung Ebenstein und machen eine kleine Pause im Windschatten vor den Felsen, die hinauf zum kleinen Ebenstein führen. Ben stößt von der Sonnschienalm zu uns und in recht gemütlichem Tempo geht es weitere hinauf. Durch die Felsen geht es gerade noch ohne Ski abschnallen. Am Gipfel des kleinen Ebensteins beratschlagen wir kurz. Eine Gruppe geht mit Gerald und Ben auf den Gipfel. Wir anderen bleiben beim Skidepot. Die Gipfeltruppe rennt auf den Gipfel und wir gehen in gemütlichem Tempo weiter bis zur Schneegrenze. Die Hangneigung, die auf der Südostseite deutlich zunimmt, macht zu schaffen und so bleibe ich mit Inga und Romana ein paar Meter unterhalb des Skidepots. Der Wind im Gipfelhand ist eingeschlafen und so sitzen wir im wunderschönen Warmen und genießen die Zeit. Dann geht es mit einer gewissen Skepsis direkt in den Murmelboden hinunter. Die Einfahrt ist deutlich über 40 Grad und durch Felsen eingegrenzt. Der Pulver ist gut gesessen, aber Firn ist es noch keiner. Trotzdem geht er gut zu fahren, aber die Gleichmässigkeit von Firn hat er leider nicht. Mit viel Commitment geht es hinunter in den Schlauch. Andreas geht es etwas zu schnell an und bei einer kleinen Stauchung im Schnee lösen beiden Hinterbacken seiner Bindung aus und ein Ski sucht das weit und fährt gut 150 Höhenmeter alleine ab. So muss er auch auf einem Ski hinunter, was die Abfahrtsfreude etwas einbremst. Die anderen genießen die lässige Abfahrt. Erst ganz unten im Murmelboden wird der Schnee sehr bremsend. Wir fellen wieder auf und gemütlich geht es zur Sonnschienhütte. Dort gibt es gute Bratwürstel, Käseknöpfle, Gemüsesuppe und gutes zu trinken. Wir rasten und genießen. Ein lustiges Missgeschickt passiert mir noch bei der Abfahrt. Die ersten Meter pickt mein rechter Ski am Schnee und ich komme kaum vorwärts. Erst bei der einzigen aperen Stelle nach ein paar hundert Meter merke ich, dass ich nur einen Ski abgefellt habe. Dann geht es besser weiter. Am Parkplatz machen wir noch eine kurze Nachbesprechung der sehr gelungenen Tour und ich es gibt eine Menge guter Ideen für die nächste Skitourensaison. Auf dem Heimweg bekommen wir im dritten Anlauf beim Schrenk in Passail noch ein sehr gutes Essen.

Nach gut 12 Stunden, davon achteinhalb auf dem Berg, sind wir wieder zufrieden zu Hause.

vor 2 Jahren

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert