Prioritäten! Also auf was gscheites und richtig hinaus. Mit Pickel und Steigeisen starten wir, Wolfgang, Tina und ich, um acht Uhr beim Bodenbauer. Tina ist eine echte Cousine von Wolfgang und zufällig heute auf hier unterwegs. Der Parkplatz ist gut gefüllt als wir bei blauem Himmel hinauf zur Hundswand unterwegs sind. Es ist warm, vom Schwobm leuchtet jede Menge Schnee und je weiter der Ausblick wird, desto diesiger wird die Luft. Das liegt wohl an der Weite, die in Sicht kommt und sicher auch an der Entwicklung der Luftfeuchtigkeit in den niederen Lagen.




Das Gehackte hinauf stapfen wir weit über den guten Trittschnee, die Seile und Leitern im unteren Teil sind weit hinauf noch unter dem Schnee. Nach knapp dreieinhalb Stunden stehen wir am Gipfel, nicht allein, wie erwartet.







Tina macht sich wieder auf den Abstieg zum Bodenbauer, während wir auf die Nordostseite absteigen, um eine Rinne bei der Eismauer auszukundschaften. Am Siebenbrunnenkogel, den wir schon vom Winter kennen, schauen wir hinüber und müssen feststellen, dass diese Rinne im Winter fein sein könnte, aber jetzt total schneefrei ist. Also bleiben Pickel und Eisen im Rucksack und wir steigen zum Schiestlhaus auf. Dort regenerieren wir bei einem Bier zu schweizer Preisen (6,50 €) im Strandsessel.





Vor uns türmen sich die ersten Cumuluswolken, Segler, Paragleiter und Drachenflieger ziehen vorbei, die Sonne klatscht uns ins Gesicht und nach einer Stunde sind wir wieder auf den Beinen, umrunden den Hochschwab und ziehen dann hinüber Richtung Häuslalm. Es sind deutlich weniger Schneefelder auf der Hochfläche als noch vor drei Jahren und wir tauchen in die herrliche Gebirgslandschaft der Hochfläche am Schwobm.






Zur Hirschgrube hinunter finden wir eine lässige Rutschpartie und um nach knapp zweieinhalb Gehstunden von Schiestlhaus errreichen wir die Häuslalm. Im Nordwesten regnet es bereits und als Wolfgang seine Griesnockerl aus der Suppe löffelt, fallen auch bei uns die ersten Tröpfchen. Der Weg bis zur Waldgrenze ist voller Schnee und wir erreichen noch vor dem leichten Nieselregen den Wald. Die 600 Höhenmeter bis zum Bodenbauer ziehen sich dann doch noch mal, aber wir steigen rechtzeitig ins Auto, bevor der Platzregen alles nass macht.




Eine weite und herrliche Tour. Mir fehlen noch immer einige 2000er im Hochschwabgebiet.
Heuer vom jährt sich die ersten touristischen Durchquerung des Gebiets zum 220 Mal. Grundgenug eine Durchquerung ganz im historischen Kontext in Angriff zu nehmen!
