2024_02_24_Großes Tragl

Nach den ergiebigen Schneefällen nutzen Selim und ich die Gunst der frühen Stunde und parken um 6:30 Uhr das schneebekettete Auto unter dem Holhaus auf der Tauplitz. Noch kurz vor Sonnenaufgang sind wir unterwegs zum Linzer Haus. Nach einigen Minuten endet die Ratrackspur und wir fahren in gut 30 Zentimeter tiefem frischem Pulverschnee hinunter zur Steirerseehütte. Von dort geht es in intensiver Spurarbeit hinauf unter den Sturzhahn, von dem jede Menge Lockerschneelawinen und mitgerissenen Schneebretter abgegangen sind. Die beiden Steilstufen hinauf gehen wir mit Sicherheitsabständen. Ein kurzer Blick in die Schneedecke zeigt, dass diese zumindest neben der Aufstiegsspur, die wir wählen, ohne Schwachschichten ist. Zu den Felswänden des Sturzhahns und der beiden Tragln halten wir Respektabstand. Wir geniessen den Aufstieg durch das flache kopierte Gelände und folgen den Stangenmarkierungen hinauf zum Traglhals. Dort queren wir ein paar Meter zu hoch die steile Passage zum Gipfelhang und müssen ein paar Meter zwischen den Felsen Abrutschen. Eine tiefere Linienwahl wäre hier sinnvoll. Dann geht es gemütlich ohne Spitzkehren den Gipfelhang hinauf Oben weht ein frischer Wind und nach uns kommen die ersten drei Skitourengeher hinterher, die heute noch eine größere Runde bis zur Püringerhütte vorhaben. Wir lassen uns Zeit und dann geht es durch den frischen Pulver den Nordhand hinunter zum Traglhals und weiter zum Steirersee. Inzwischen hat die Völkerwandung voll eingesetzt. Wir sind froh früh unterwegs gewesen zu sein und jetzt die ersten Lines ins Tal ziehen zu können. Eine geführte 10er Gruppe begegnet uns in der steilen Querung zum Gipfelhang ohne Sicherheitsabstände und auf den weiteren Abstiegsmetern sind es sicher 60 Tourengeher:innen die zum Tragl wollen. Nach den flachen Hängen rasten wir vor der letzen Abfahrt zum Steirersee. Die zum See ist noch lässig, auch wenn der Schnee schon deutlich feucht und schwer wird. Die letzte Hürde ist die Überwindung eines Latschenfeldes, weil wir nicht über den zugefrorenen und eingeschneiten See gehen wollen. Dann geht es zurück hinauf zur Tauplitz. Drei Stunden später sitzen wir im Auto nach Weiz, weil die Wintertage am Grundlsee zu Ende gehen.

vor 9 Monaten

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