Mit dem HappyCat ist der Sommerurlaub wieder ein voller Segelurlaub. Nach der Ankunft geht es erstmal ins Wasser, das deutlich wärmer als erwartet ist. Nachdem der Wind ein wenig bläst tragen wir gleich am Ankunfsttag die HappyCat-Taschen zur Badeplattform und bauen den Gummikatamoran auf. Mit der Akkupumpe geht es diesmal deutlich flotter und nach knapp einer Stunde ist das Boot segelfertig und wir drehen die ersten vorsichtigen Meilen am Wasser. Ab diesem Moment ist der CAT jeden Tag unterwegs. In den ersten beiden Wochen wechseln moderate Winde von Süden (Yugo), Nordwesten (Mistral) und Norden (Tramontana). Bei letzterer wage ich das erste Mal die Überfahrt nach Goli. Bei etwa 15 Knoten Wind bin ich keine 40 Minuten zum „Tor von Klada“ und zurück unterwegs und segle mit einer einzigen Halse um die kleinen Insel Hrid Mali Golil südlich der Gefängnissinsel. Bei guten Wind, ohne Gepäck und allein am CAT ist eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 8 Knoten am Wind einfach zu segeln. Mit unterschiedlichen Besatzungen und teilweise auch bei Yugo fahren wir so immer wieder bis knapp vor oder durch das Tor von Klada. Marie-Theres, Ladislaus und Leona sind fast jeden Tag einmal mit am Wasser und auch Stefan (Breyer), Katharina, Nino und Johanne segeln immer wieder mit. In der letzten Woche wechselt dann die Hauptwindrichtung auf Bora die vor allem und Nacht und den Morgenstunden, sowie abends ab sechs Uhr zu blasen beginnt. Mit großer Vorsicht segeln wir bei Bora nur in der Bucht von Klada. Dieser Wind ist extrem böig und unberechenbar. Innerhalb weniger Sekunden wechselt er seine Stärke von einer leichten Brise auf Böen mit mehr als 30 Knoten und die Richtung um gut 120 Grad aus jeder Ecke der Bucht. Direkt vor den Eingänge in die Bucht ist dann Windstille und einige Meter weiter bläst die Bora aus der fast entgegengesetzten Richtung, aber immer Ablandig. Das Segeln bei Bora erinnert an den Packer Stausee und macht sehr viel Spass. Allerdings fehlt das rettende Ufer auf der windabgewanden Seite und so ist sind wir nur mit viel Vorsicht und Respekt unterwegs. Mit der schnellen Hand an der Großschot segle ich Spitzengeschwindigkeiten um die 13 Knoten. Aber so manche Wende misslingt im drehenden Wind und bei Ufernähe entstehen so einige dramatische Momente bei Nothalsen, die bei den Kräften Böen sehr sportlich, raumgreifend und schwer zu steuern sind.
Insgesamt Segeln wir an den 20 Segeltagen 190 Seemeilen in 53 Stunden, was einer Durschnittsgeschwindigkeit von 3,5 Knoten entspricht. In der Bucht vor Klada findet sich kein Fleckerl mehr, dass wir nicht befahren sind. Das ideale Segelrevier ist der Velebitski Kanal nicht, aber mit dem HappyCat sind ausreichend Sicherheitsvarianten vorhanden um viel Spass beim Segeln zu haben. Einzig ein kleiner E-Motor als Flautenschieber würde die Reichweite erhöhen. Beim Rudern ist nach wenigen Meilen am Wasser Schluss. Einmal schleppt uns Elmar mit aus der Kalten Bucht und immer wieder Rudern wir in der Hitze einige Minuten bis zurück zur Boje vor dem Appartement.
Natürlich verbringen wir viel Zeit im Wasser, schwimmend, tümpelnd, schnorchelnd und springen von den Felsen und Kaimauern. Die Sups sind heuer deutlich weniger im Einsatz als in den letzten Jahren, aber werden als Transport“boote“ für Segel und Ruder genützt und halte als Begleitschutz her, wenn Ladislaus in die kalte Bucht schwimmt und sind wieder als Turnbretter und für Gleichgewichtsübungen am Wasser im Einsatz. Täglich gibt es herrliches Essen, von Marillenknödel bis Pizza und es fehlt an nichts. So richtig fad wird es uns nicht, es gibt genug zu Lesen, die Seele will baumeln, Spielen, … und dann sitzen wir abends in unterschiedlichen Konstellationen zusammen. Die Schwiegereltern sind eine Woche da und Katharina, Nino und Johanna und die „Langs“ zwei und die letzte Woche beehren uns Jana, Stefan und Anton. Und nachdem die Appartements doch nicht verkauft werden, sind wir auch nächstes Jahr wieder drei Wochen in der Villa Dorothea.