Lorenz und ich treffen uns um acht Uhr in Bad Aussee. Ich komme mit dem ONEwheel und spüre meine Füße schon ordentlich. Dann geht es mit dem Auto auf den Tressensattel. Dort starten wir zu Fuß auf die eindrucksvolle Triesslwand, die wir in zwei Stunden auf dem schönen Wanderweg erreichen. Dort bekommt Lorenz sein frühes Mittagessen mit Ausblick und ich mein Frühstück. Es sind einige Wandernde unterwegs. Kein Wunder, der Ausblick ist phänomenal und der Weg nicht weit. Loser, Traunstein, Hochkönig, Bischofsmütze, Dachstein, … zeigen sich hier und der Tiefblick ist beängstigend. Lorenz lässt sein Wanderleibers den ganzen Tag hier trocknen, auch als wir weitergehen und Richtung Appelhaus stapfen. Über kupiertes Gelände auf und ab, zwischen Felsen und Latschen, über Almen, Hochflächen und verkasteten Felsflächen wandern wir Richtung Westen. Es wird immer wärmer, aber Schatten gibt es hier nicht. Nach etwa fünf Stunden gehen wir unter der Materialseilbahn zum Appelhaus durch und wenden uns nach Süden dem Grundlsee zu. Da entscheiden wir auch, dass wir den Backenstein links liegen lassen und gleich ins Tal gehen. Der Abstieg ist dann mit dem Wind, dem frischen Wasser einer Quelle unterhalb des Almberglochs und dem Waldschatten deutlich weniger heiß als das Wandern über die Hochflächen. In Gaiswinkel nehmen wir ein erfrischendes Bad im See und es gibt Kaffee für Lorenz.
Die 1200 Höhenmeter und 18 Kilometer spüre ich ordentlich in den Beinen. Sehr fein war es in der Einsamkeit des Toten Gebirges, das in diesem Teil noch gar nicht so tot ist.