Die zweite Skitour mit dem Schiverein-Weiz führen Oliver und ich auf den Griesmoarkogel. Die Schneesuche am Donnerstag am Lattenberg war nicht sonderlich erfolgreich und so bleibt nicht viel Auswahl. Zu neunt starten wir um acht Uhr starten wir im Liesingtag. Bis zur Einfahrt ins Tal war es noch grau in grau, aber jetzt lichtet sich der Nebel und der blaue Himmel und die Berge kommen zum Vorschein. Gemütlich geht es die Forststrasse heran, wird vor dem Steinbruch etwas steiler und geht dann wieder gemütlich zum Beisteiner Alm. Neuen frischen Schnee gibt es kaum und die Südseiten sind bis auf knapp unter 1800 Meter schneefrei. Auf der Alm rasten wir und starten in zwei Gruppen zwei LVS-Suchen die sich gar nicht so einfach gestalten. Nach über einer Stunde geht es dann weiter. Ich lasse mich drängen und Oliver als Letztes geht fast verloren, weil ich mit der Gruppe vorausrenne. Dann lasse mich vom flachen Wanderweg auch noch verführen und folge diesem Richtung Bärensulsattel. So machen wir dann im teilweise über 40 Grad steilen Hang „Spitzkehren“Training und kommen so zurück auf den Grat und den Normalweg. Der Weg zum Gipfel ist teilweise mühsam. Das liegt am Schnee, der Zentimeterdick an den Fellen klebt, nachdem wir einige Übergänge von warm auf kalt passiert habe. Aber auch daran, dass die Triebschneeschicht auf dem Harschdeckel teilweise sehr dünn und fast immer rutschig ist. Die letzten Meter zum Gipfel ist es für die meisten dann ohnehin einfach die Ski zu tragen, nachdem sie Zentimeterdicke Plateaus auf den pitschnassen Fellen kleben haben.
Am Gipfel ist es fast windstill und die Rundumsicht ist herrlich und klar. Bei der Abfahrt entscheiden wir und für die Rinne gleich hinunter zum Liesingalm. Hier findet sich leider wenig Pulver, dafür mehr Harschdeckel. Weiter rechts wird es dann etwas besser, aber so richtig Freude macht die Abfahrt nicht. Nach der Liesingalm entscheidet Andi direkt in den Graben abzufahren und wir folgen. Die Sucherei durch einen Windbruch und Schlag ist dann doch nicht so ganz schlecht und wir kommen ohne gröbere Probleme zum Steinbruch. Von dort tragen ein paar ihr Skier bis zur Forststrasse und andere lassen die Funken fliegen.
Nach sechseinhalb Stunden sind wir wieder am Parkplatz und es geht zur bekannten Raststation zum Ausklang.
Oliver und ich wachsen beim Führen mehr und mehr zusammen, auch wenn noch nicht alles perfekt läuft. Das wichtigste bleibt es in stressigen Situationen oder wenn Druck (von außen oder innen) gemeinsam zu bleiben und Entscheidungen und die da vorgehenden Prozesse gemeinsam zu machen. Und auch uns als Skitourenführer passieren Fehler und Fehlentscheidungen, zu denen wir stehen können. Wir haben jedenfalls gute Ideen für die nächsten Touren, die Ausdifferenzierung des Angebots und unsere eigenen Potenziale.
