Sonntag ist nicht der schlechtest Tag, aber der beste ist er sicher auch nicht. Es ist kalt, unergiebiger Schneefall und viel Wind prognostiziert. Ein Schlechtwetterberg muss her. Schwarzensteinplan, Plöschkogel in der Eisenerzer Ramsau oder halt Kreuzkarschneid im Triebental. Nino, Ben und ich nehmen dritteres, vielleicht auch deshalb weil ich bei der Planung in der Gegend einige nette Gipfel mit noch netteren Abfahrten gefunden habe, die offensichtlich nicht in jedem Tourenführer stehen. Heute sind wir die zweiten am Parkplatz, aber hinauf zum Kreuzkarschneid ist (noch) niemand unterwegs. Wir gehen es gemütlich an, plaudern beim Aufstieg und folgen nicht dem Rücken im Wind hinauf, sondern nehmen die Schläge und Wege direkt zum Gipfel. Erst auf über 1700 Meter gehen wir hinaus auf den windigen Rücken und schauen, ob der Schnee für die Abfahrt dort besser wäre, aber das ist er nicht. Windgepresst ist keine Alternative. Da ist zumindest in den Rinnen und Schlägen etwas mehr eingeblasener Schnee. Dann stehen wir am Gipfel, der keiner ist und es ist erfreulich wenig Wind. Also fellen wir gleich da oben um und dann geht es zurück ins Tal. Die ersten Meter über den steilen Gipfelhang sind eher mühsam. Die Unterlage ist kaum vorhanden und immer ist die Angst von Steinen da, aber es geht gut. Dann folgte eine windgepresster, schnittiger Schlag bis zum nächsten Forstweg. Ben steckt sein Skispitzerl nur einmal kurz unter den Windharsdeckel und lässt den Ski liegen. Je weiter wir nach unten kommen, desto besser wird der Schnee und auf der letzten Wiese ist es dann schon fast Pulverschnee zum Fahren. Wir setzten uns in ein Wäldchen, etwas ins Lee Jausenen und ratschen.
Für die beiden war es die erste Tour der Saision und es gibt deutliches Potential nach oben auf allen Ebenen. Ich finde es super, dass wir wieder miteinander unterwegs waren. Mit Ben war die letzten Tour der Rauschkogel 2023 und mit Nino 2022 der Moschkogel, also ewig her. Rein Rechnerisch ist jetzt also wieder Pause … ich hoffe nicht.