Wieder einmal ist die Wettervorhersage nicht besonders. Ich will trotzdem den Tag nutzen und bin guten Mutes von der Tauplitzalm zum Grossen Tragl gestartet.
Die Tour startet mit einem recht langem „Hatsch“ über die Tauplitzalm. dann geht es runter zu einer Alm und dann rauf hinein ins Tote Gebirge. Zuerst war noch fein die Sonnen zu sehen, aber mit jedem Meter ist sind mehr und mehr Wolken aufgezogen und leichter Graupel hat eingesetzt. Landschaftlich ist es beeindruckend wie schnell der Wechsel von der Almenlandschaft zum Bergwelt des Toten Gebirges wechselt. Nach einem letzten Blick über den zugeschneiten Steirersee hinunter nach Tauplitz Ort taucht man in die verwunschene Bergwelt. Die Überwächtung des Sturzhahns, den man auf der Südostseite umrundet, ist beeindruckend und die vielen Dolinen, Löcher, Wächten und Gräben können bei schlechter Sicht ganz schön beängstigend sein. Die Stangenmarkierungen und der GPS-Track waren das nötige Backup. Ich wäre wohl nicht weitergegangen, wäre da nicht eine lokale Skitourengeherin gewesen. Doch die Sicht wurde immer schlechter, der Wind und Schneefall haben immer mehr zugenommen und oben am Nordgrad zum Tragl war dann kein weitergehen mehr. Beim Grat zum Gipfelhang waren gut 40 Zentimeter Triebschnee eingeweht und von Sicht war kaum mehr zu reden. Die Skitourengeherin ist noch ein paar Meter weiter aufgestiegen. Ich habe mir eine geschützte Stelle zum Abfellen gesucht und bin dann, gemeinsam mit der Skitourengeherin die zurückgekommen ist, langsam und mit Vorsicht abgefahren. Mit jedem Meter ist die Sicht wieder besser geworden. Auf halben Weg haben wir weitere Skitourengeher getroffen, die dann ebenfalls umgedreht und abgefahren sind. Am Talboden bei der Traweng- und Almraushütte gab es dann ein Zirberl und dann ging es zurück zur Tauplitzalm.
Zusammenfassend war es eine lehrreiche Skitour in Sinne der Harschkunde: Von tragendem Harschdeckel, Bruchharsch und besten Schmelzharsch war alles vorhanden.
Die Tour zum Grossen Tragl möchte ich bei schöner Sicht gern mal von Tauplitz Ort aus gehen. Das Panorama und Bergerlebnis des Toten Gebirges lockt. Allerdings sind die steilen Hänge nur mit Bedacht und bei guten Bedingungen zu machen.
Der Sturzhahn ruft. Ein alpinhistorischer Fels erster Ordnung. Bei der Überschreitung bin ich gerne dabei!