2020_01_05 Schwarzensteinplan

Seit gefühlten Wochen ist endlich mal wieder Schnee angesagt für dieses Wochenende und dank Premium-Wetter weiß Ben auch genau wann, wieviel, wo und auch wo genau die Sonne rauskommen wird. Das lassen sie sich sicher nicht entgehen der Chris, der Ben und der Sandro und planen eine Skitour… irgendwo oben. Aufgrund der Lawinenwarnstufe 3 ober der Waldgrenze und eingewehtem Triebschnee wird’s dann doch was „leichteres“ werden und ich beschließe mich dranzuhängen. Hin können wir überall – da Chris gestern noch an Schneeketten gedacht hat, Ben direkt über seine Willhaben-Standleitung welche reserviert und gleich heute vor dem Wegfahren abgeholt hat. In Traboch muss dann aber letztendlich eine Entscheidung her. Da wir zum Lahngangkogel-Parkplatz auch mit dem Shuttlebus vom Bahnhof fahren hätten können und das heute sicher viele machen, schmieden wir den Plan am SchwarzensteinPLAN zu gehen. Kurz nach der Abfahrt frag ich mich das erste mal (innerlich), ob das wohl die richtige Entscheidung war, denn wir fahren direkt durch eine grau, kraupelige, stürmische Landschaft, vorbei am Sessellift des Präbichls, der wohl aufgrund des Sturms abgeschaltet werden musste. Immerhin sagts 100 km/h Wind am Vormittag an heute.

Davon ist am Parkplatz beim Sportzentrum aber nicht die Rede oder sie haben kein Premium-Wetter, die Leute, denn die schauderlichen Vorhersagen haben sie nicht davon abgehalten eine Vormittagstour zu machen. Es ist also kaum noch ein Platzerl frei, doch dank der neuen Ketten (die wir letztendlich nicht gebraucht haben) wagen wir uns ein Stück weiter an den Rand und es geht sich aus.

Auf geht’s um ca. 10:30 über die Loipe hinein in den Wald, ein Stück über die Forststraße und wieder in ein – diesmal steileres Waldstück. Wir staunen über die unwirklich wirkenden Schneekügelchen, die Styropor gleichen und während des Gehens kann eine nach dem anderen es nicht lassen, immer wieder mal den Stock durch den Schnee gleiten zu lassen und zu grinsen.

Das Schmunzeln vergeht mir (aber nur vorübergehend :), als ich „eingeweiht“ werde (die Männer waren schon das ein oder andere mal da) in die unterschiedlichsten Abfahrtsvariationen, in dem „a bissl steileren“ Waldstück. Man könnte durch diese und jene Rinne fahren, müsse aber auf Felsen und Baumstipfeln aufpassen… Nach einem 10 Minütigen Schweigegrübelretreat beschließe ich meine Sorgen auf später zu verschieben. Ich konzentriere mich wieder auf die abwechslungsreiche Tour und die wohlig-lustige Unterhaltung und schwups-di-wups sind 550hm geschafft, da sehen wir schon die Dächer der Hochalm-Hütte, ohne Rauch. Dann eben ohne Hüttengaudi Pause gemacht, wir sind ja e Selbstversorger. Nach Lebkuchen und Tee (kühlenden, wärmenden, wofür soll ma sich nur entscheiden?) geht’s „schnell“ wieder weiter, bevor der Christian wieder „so böse“ schaut. In meinem zu meiner Zeit und Realität passenden Rhythmus machts am PLAN noch einmal richtig Spaß und wieder sind ca 250? hm geschafft. Da biegt Chris rechts ab und ladet uns ein in Seppis Wohnzimmer. Ben, Sandro und ich nehmen die Einladung an, ich mache es mir gemütlich… und packe den Tee aus, während ich nebenbei meine Liste abarbeite (1. Skistopper reingeben, 2. Hardshell anziehen, 3. Abfellen, 4. Sturmhaube und Helm, 5. dicke Handschuhe herausholen, 6. … was war das nochmal?) „Mag jemand Tee?“, frag ich. „Nein? Ok, dann können wir eigentlich langsam los“ denk ich mir, als ich wahrnehme, dass Chris und Sandro bereits frisiert und gestriegelt mitten auf dem Plan, draußen im Wind stehen und warten bis ich fertig bin. „Fahrts ihr nur“, meint Ben. „Ich bleibe mit Nicole zurück!“ Die anderen sind geduldig und warten und nach 6. Laschen in die Schuhe stecken, geht’s los. Rein in den kugeligen weichen Pulverschnee. Nach ein paar Schwüngen merke ich, dass es richtig Spaß macht dieses Wolkenbett hinunterzujodeln. Zurück auf der Alm blicke ich in strahlende Gesichter. Für Ben und Chris ist klar, die wollen nochmal rauf. Sandro und ich sind unschlüssig. „Hach… das schwere Waldstück…“, denke ich. Aber so einen Schnee hat frau nicht alle Tage und ich kann es nicht lassen. Sandro wartet auf der Alm, Chris stapft mit einem Zahn gleich ganz hinauf und Ben ist so lieb und geht mit mir nochmal 200 rauf. Diesmal fahren wir die rechte Seite und den Schlag. Es macht richtig Spaß, auch wenns noch wackelig ist. Chris gesellt sich dazu und Sandro erwartet uns ebenso bei der letzten Planmäßigen Abfahrt und gemeinsam machen wir noch eine kurze Rast. Jetzt geht’s durch die „steile“ zerfahrene Rinne und dann bald in den Wald. Die verlockenden Variationen können beruhigenderweise auch Ben heute nicht beturteln. Also coacht mich Chris (wiedermal) durch die steilen Passagen, die ich großteils rutsche, Ben gibt mir Rückenwind, Sandro macht das Schlusslicht – ich fühle mich absolut sicher. Und alles geht gut. Am Ende fühlen sich Forststraße und Loipe so friedlich leicht an, dass ich dort meine besten wunderschönsten, ja überhaupt… Schwünge mache.

Wald aus.

#richtigeentscheidung #langenichtmehrsogelacht #skiiifoarnwowowowo

Danke Chris, danke Sandro und danke Ben (den ich sehr liebe.)

Gute Neigung zum warmgehen und plaudern
Graupel PowWow
Im Einklang mit der Natur und sich selbst
Kurz vor der Hochalm
Vermummungsgebot
Drei lustige Vier
Nicole übt viele Spitzkehren
Fast fertig für die zweite Abfahrt
Auch auf der Forststraße dynamisch
Smooth, smoother, Sandro;)
Mit viel Freude :-)
After-Tour-Dress

 

vor 4 Jahren

3 Kommentare

  1. Danke Nicole fürs dabei Sein bei einer der Highlights des bisherigen Winters. Ich freue mich über dein Vertrauen, deine kritischen Fragen:-) Schade, dass du nur mehr ein bis zwei Touren offen hast;-) Ich liebe dich auch sehr:-*

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert