Weil wir diesmal nicht im Dezember sondern im April am Puttererschlößl sind, bietet es sich an eine Spätwinterbesteigung des Grimming anzugehen. Thomas ist beim Geburtstagsfest von Elisabeth von der Idee begeistert und so starten wir, bevor die letzten ihren Rausch ausschlafen gehen um halb fünf von Aigen. Um fünf Uhr geht es dann hinter dem Kulm noch im Dunklen die total gatschige Forststrasse zum Grimmingeinstieg hinauf. Nach etwa einer Stunde stapfen wir durch den Schnee und suchen den Einstieg in den ersten Klettersteig, den wir nach etwa 35 Klettermetern auch finden und froh dem Stahlseil folgen. Der Teil ist gleich mal ordenlich steil aber die Verhälntisse passen perfekt und wir brauchen nicht einmal Steigeisen. Im Schartenkar wird es nochmal für ein paar Meter flacher. Das Ambiente ist beeindruckend. Die Flanke hinauf zum Schartenspitze wäre ein Projekt für schneereicherer Zeiten. Wir steigen über eine steile Schneerinne weiter und queren zum Sommerweg in die Felsen. Nach etwa 50 Höhenmeter enden wir wieder in der Rinne, die wir vorher verlassen haben. Dann geht es über einige Stufen und Rinnen weiter bergwärts. Fast immer ausgesetzt und steil, aber bei diesen Schneeverhältnissen gut zu stapfen und gehen. Etwa 70 Meter unter dem Biwak endet unsere Tour heute an einer mächten Wächte, die wir um am Steig zu bleiben an der südwestseite abklettern müssten. Ich suche einen alternativen Einstieg etwas tiefer, aber auch dort ist es über 70 Grad steil und zu hart um sicher unterwegs zu sein. Thomas liebäugelt mit dem direkten Aufstieg durch eine sehr enge und steile Rinne. Aber wir sind mittlerweile fünfeihalb Stunden unterwegs und wissen um den konzentrationsmässig intensiven Abstieg. So legen wir eine Pause ein, geniessen Brot, Steirerkas, Banane und Wasser und entscheiden uns etwa 150 Höhenmeter unter dem Gipfel umzukehren und uns an den Abstieg zu machen. Mittlerweile ist der Schnee deutlich weicher geworden. Hunderte Schneeschnecken rennen vor uns ins Tal und wir arbeiten uns konzentriert anwärts. An der steilen Rinne sicher ich Thomas mit einem T-Anker und ab diesem Moment klettern wir versichert den steilen Steig hinunter. Der Klettersteig, den wir diesmal in voller Länge gehen ist nochmal ordenlich anstrengend, weil wir glauben schon da zu sein, dabei geht es nochmal einige Meter steil hinunter zum Schneefeld. Dort legen wir im steilen Gelände die Figln an und los geht der Spass. Thomas zeigt wie es geht und wir üben Stürze mit Bremsmanöver. Im aufgeweichten Schnee geht es mit den Figln richtig gut und macht Spass. So geht es flott hinunter zu den Latschen wo wir die Figln wieder verstauen und zu Fuß weitergehen. Nach 10 Stunden stehen wir wieder am Parkplatz. Der Gipfel des Grimmings muss unsere Gegenwart noch mit Geduld erwarten.
Die Nordseite des Grimmings über den Stribingraben und das Schartenkar ist auf jeden Fall auch im Winter eine lohnende Tour. Landschaftlich beeindruckend und alpinistisch fordern und abwechslungsreich.
Der zweite Foto-Block ist von Thomas. Danke dafür!