Das Herbstwetter ist anhaltend herrlich. So starten Lorenz und ich um halb neun am Parkplatz der Drachenhöhle und steigen hinauf zum Ratengrat. Der Wind pfeift und der Nebel hängt noch im Tal uns so ist uns beim Losgehen recht frisch. Die Jacken lassen wir auch in der Wiglwogl noch, die Sonne kommt erst. Die Vierer-Stellen der Route sind fordernd, die Hackenabstände recht moralisch. Die Route folgt dem Normalweg fast immer ein paar Meter rechts und nützt Platten und Pfeiler zwischen Kante und bietet abwechslungsreiche Kletterei mit klassischem alpinen Stil, Kaminen, Verschneidungen, Rissen. Wir sind langsam unterwegs. Der Ausstieg der Route ist in der Sonne, wir machen eine Rast, stärken uns und beim Übergang zum Rötelstein wird uns endlich warm. Es geht in die Sonne und die Alte Südwand Rötelstein. Mir wird gleich einmal so warm, dass der Schweiss tropft. Jetzt geht es flott dahin. Die Kletterpassagen sind im Komfort-Bereich. Herrliche Kletterstellen wechseln sich mit Gehgelände ab und wir benötigen für die elf Längen kürzer als für die 4 Längen im Ratengrat. Die beiden vorletzten Längen führen durch einen Kamin. Ich bin schon ziemlich fertig. Das Nachziehen des Seil an den Ständen ist das anstrengendste der Tour. Die Abschlußlänge ist wieder einer weiteren herrliche Platte in Sonne. Oben Jausen wir genüßlich und geniessen das Panorama vom Brandkogel über den Ebenstein zum Hochschwab. Wir nehmen den weiten bequemen Abstieg über den Buchebensattel und sind kurz vor Einbruch der Dunkelheit wieder im Tal.
Fazit aus der Kombinationstour mit fünfzehn Seillängen ist, dass ich derzeit konditionell keine lange Tour im Gesäuse oder am Dachstein machen kann. Da fehlt einschlägiges Klettern mit Ausdauer. Zustieg und Abstieg sind nicht das Thema aber in den Kletterlängen und beim Sichern fehlt irgendwann die Kraft und Energie.
Die Kombination von Ratengrat und Röthelstein ist eine super Kombination die lässige Klettermeter mit ausreichend Höhenmeter bieteT. Der Ausblick ist grandios und die Herbstzeit ist perfekt für die Tour.
Danke Lorenz für die klare Wegfindung.