2024_01_27_Bösenstein

Ich bin schon etwas gefrustet. Zu vieles verhindert das Draussen-am-Berg sein. Eh alles gut, wichtig, sinnstiftend und mehr, aber die Balance passt nicht. Doch dieses Wochenende bin ich draußen. Am Freitag starte nach dem Bus-Bahn-Bim-Shuttel in die Obersteiermark. Die Auffahrt zur Edelrautehütte ist eine Eispiste. Die Schneeketten helfen. Oben kläre ich die Übernachtungsfrage und stapfe hinaus in den leichten Regen und die tiefen Wolken. Hauseck und rote Rinne sind nicht machbar, also bleibe ich in den Böden dazwischen. Die Abfahrt ist Bruchharsch und ich bin wieder einmal heuer durchnässt. Die Nacht im Einzelzimmer (Matratzenlager-Neu) ist ruhig. In der Früh hole ich Gregor vom Schranken und dann geht es los zum Bösenstein. Der Wind wird erst bei der ersten Steilstufe hinauf ein Faktor, der uns teilweise in die Knie zwingt. Gergor geht mit Harscheisen, ich sollte auch, aber Helden sind resistent (oder dumm). Bei der Querung hinauf zum letzten Trog unter den beiden Gipfel muss ich nochmal feststellen, wie hilfreich Harscheisen gewesen wären, aber anlegen ist nicht mehr möglich. Der Wind kommt jetzt nicht mehr nur aus Nordost bis Nordwest, sondern aus allen Richtungen. Wir flüchten in das nordwestseitige Lee zwischen kleinen Bösenstein und Elendscharte. Dort liegt viel Triebschnee. Dort steigen wir mit Sicherheitsabstand zu den Felsen auf, graben ein Schneeprofil und sehen es ist alles in Ordnung. Keine nennenswerte Schwachschicht, keine Bruchausbreitung, aber viel Triebschnee. Gut 70 Zentimeter sind es. Die Schneehöhe erfahren wir nicht. Zweimetervierzig Zentimeter Sonde verschwinden ohne Widerstand in der Schneedecke, plus ein Meter Schneeprofiltiefe. Es ist viel Schnee, ;-) dazwischen beobachten wir noch im Aufstieg zum Bösenstein einen Skitourengeher bei der „Abfahrt“ bäuchlings auf einem Ski. Der andere ist schon im flachen zum Stehen gekommen. Die Schwünge sind sehr lässig. Dann fahren wir die breite Rinne hinunter zum Ende der roten Rinne und es ist richtig lässig zu fahren. Motiviert steigen wir gleich nochmal auf. Oben erwischen wir eine „windstille“ Phase und sitzen in der Sonne und dann geht es ein zweites Mal den Pulver-Triebschnee hinunter. Beim See wird der Schnee feucht und bremsend. Beim Essen in Hohentauern treffen wir noch Jürgen Wietrzyk und wir ratschen mit seiner Lebensgefährtin noch eine Zeitlang über Klima, Katastrophen und die letzten Atemzüge des Winters. Dann fahre ich nach Zeltweg.

vor 10 Monaten

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