Am dritten Tag im Martelltal steigen wir als erstes von der Zufallhütte zur Marteller Hütte auf, wo wir eine Nacht verbringen werden. Aber zuerst kommen unsere überschüssigen Sachen auf das Zimmer und Oliver bekommt ein warmes Supperl. Dann geht es von der Hütte hinauf zum Hohenferner. Beim Anstieg folgen wir nicht dem geplanten Track, sondern einigen Skitourengeher:innen viel zu steil. Ohne Harscheisen geht gar nichts und trotzdem plagen wir uns die gut 35 Grad steilen Hänge hinauf. Oben am Ferner wird es dann wieder flacher. Erst die letzten Meter zur Scharte bei der Cima Marmotta der der Kölkkuppe holen wir dann die Eisen wieder aus dem Rucksack. Auf das Seil verzichten wir, weil der Gletscher in diesem Bereich völlig spalten frei ist. Auf der Scharte stellen wir fest das die geplante weiter Route aufgrund der Steilheit der anderen Seite so für uns heute nicht machbar ist. Der Schnee auf der Südseite ist hart, der Wind pfeift und das Schneetreiben nimmt die Sicht. Auch auf den Gipfel der Chima Marmotta verzichten wir, zu ausgesetzt ist der Aufstieg am Grat. Stattdessen schaufeln wir ein Schneeloch, um die durchziehenden Wolken warm und gemütlich auszusitzen. Nach etwa fünfzig Minuten ist es dann so weit. Die Sonne kommt wieder durch und wir fahren im leicht windgepresstem Pulverschnee ab. Auf die alternative steilere Abfahrtsvariante verzichten wir, weil ab 3000 Meter kein Pulver mehr zu finden ist und der Harschdeckel heute auf der Nordseite definitiv nicht rechtzeitig weich werden wird.
2024_04_17_Cima Marmotta
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